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Links, Literatur, Marginalien, Material
Inhalt
- Tendoryu zwischen Tokyo & München
- Befreundete Dojo
- Aikido &c allgemein
- Literatur
- Weitere Abwege
- Eigene Dokumente im PDFormat
Links zu anderen Sites öffnen im gleichen neuen Fenster
Tendoryu zwischen Tokyo & München
-
TWA – Tendo-World-Aikido Verband (Deutschland).
Vielleicht von Interesse:
Die Fest-Schrift zum 40 jährigen Jubiläum des Tendokan
als Broschüre [PDF 3,8 MB].
Mit Beiträgen und Fotos aus 40 Jahren Tendoryu Aikido
sowie allen Teilnehmern des 1. Tendo World Aikido
Seminars im Kannon Onsen auf Izu, Japan, Oktober 2009.
-
Tendokan Tokyo – Shimizu Sensei in Japan.
Kurze Budo-Biographie:
10 Jahre Judo (4. Dan), anschließend 6 Jahre (1963–69) „innerer
Schüler“ von Ueshiba Sensei, des Begründers des Aikido. Nach dessen Tod
gründete er eine eigene Schule in Tokyo. 1987 wurde ihm der 8. Dan vom
Internationalen Budoin-Institut verliehen.
Geschichten aus der frühen Zeit in einem ausführlichen Interview von
Léo Tamaki: Kenji Shimizu – Der letzte Schüler von O Sensei Ueshiba in: Dragon, Nr. 26 von März/April 2007, S. 20–28.
-
IMAF – International Martial Arts Federation;
Kokusai Budoin.
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TAD i.L. – Tendoryu-Aikido-Verband Deutschland e.V.i.L. (in Liquidation)
-
FAB – Fachverband für Aikido in Bayern, mit
Sektion Tendoryu.
-
Jiyu-Ryu Aikido
– Sektion vieler Ex-Tendoryu-Dojo im FAB.
Befreundete Dojo
In und um München.
“French Connection” : Pascal Olivier
“Odessite Connection” : unsere odessitische Verbindung
Teile von Smerch (oder seinen Wurzeln, z.B. Systema Kadochnikov), eingebettet in und verformt durch Aikido, sind vielleicht eine mögliche und sinnvolle Ergänzung.
Und dann ein Alleinstellungsmerkmal?
Als wenn Aikido eine zusätzliche Eingangsform, eine zusätzliche Angriffsaufnahme bekäme. Wie Sabaki, Tenkan und Irimi, für anderes Maai.
Einsichten zu Elastizität und (Un-) Gleichgewicht, (kleinteiliger) Bewegungsdynamik und Körpermechanik, Energie und Kraft (-richtung, -wirkung, -fluß), allgemeinen Prinzipien (lever, plain, wedge, screw, wave, pulse) usw. schaden ebenfalls nicht.
Während die aggressiven und attackierenden Bestandteile eher ungeeignet und unpassend sind, weil sie einen Grundtypus des Aikido änderten. Wenn man in diesem
Sinne auswählt und geeignete gängige Aikidotechniken nur als etwas wie “Aiki-Smerch” ausführt, liegen die Varianten durchaus im stilübergreifenden Spektrum des sowieso variantenreichen Aikido.
Interessant und originell fand ich den Gedanken einer Kampfkunst der letzten Kraft, oder der letzten Chance.
Wer kennt nicht den Zustand fortgeschrittener Erschöpfung, besonders auf Lehrgängen, in dem die immer weiter zehrende Übung
von Techniken hoher körperlicher Intensität, die eigentlich Perfektion und optimale Verfassung erforderten, verflucht wird.
Sich stattdessen eine „Aikido der letzten Chance“-Kampfkunst wünschte, die auch noch in schlechter Verfassung, bei ungünstigen Bedingungen, möglich ist.
Bei der man mit der Angriffsaufnahme die „Energie“ nicht aus großen Drehungen (nach sauberem Hanmi) holen kann/muss.
Sondern aus teils unwillkürlichen Reflexen und Körper-Wellenbewegungen. In Optionen liegt die Ruhe; das Wissen um Möglichkeiten in Situationen, die in einem „klassischen“ Aikido auf falschen Abstand, falsches Timing und falsche Technik hinausliefen.
Und die Möglichkeit einer reduzierten und verzögerten Kampfkunst-Körpersprache, die in noch uneindeutigen Lagen nicht gleich oder zu früh „Kampf!“ signalisiert.
Sinniger- oder witzigerweise ist Ronin wörtlich ein „Wellenmann“. Also eigentlich wie geschaffen für die große Bedeutung der „Welle“ als Bewegungsprinzip dieser Kampfkünste.
Und zum Glück ist man hier als Ronin (vs Ryu), als herrenloser Aikidoka, in Stil- und Schulfragen der Reinheit und Wahrheit sowieso außen vor.
– stus
Aikido &c allgemein
-
Wikipedia
– Portale
Japan ·
Budo
– Kategorien
Kampfkunst ·
Aikido
– Artikel
Tendoryu ·
Aikido ·
Daito-ryu Aiki-Jujutsu ·
Hakama ·
Ukemi ·
Tori & Uke ·
Jodo ·
Jo ·
Bokken/Bokuto ·
Tanto ·
·
·
-
Aikido.de – Die unabhängige und gutsortierte Seite mit allen
Themen und Links
(),
die hier nicht nochmal stehen müssen.
-
AikidoFAQ.com – “Frequently Asked Questions”,
und ein sehr umfangreiches japanisch-englisch Dictionary
().
-
AikidoJournal.com – von Stanley Pranin,
und die Online-Version seiner “[The] Encyclopedia of Aikido”
().
-
Tenshukaku – Der Burgturm oder Burgfried einer japanischen
Festung. In Friedenszeiten Zeichen der Macht und des Reichtums
eines Daimyo – im Krieg Beobachtungsturm, letzter
Zufluchtsort und bestgesicherte Bastion einer
Wehranlage. Koryu Bujutsu und die kriegerischen
Traditionen Japans. Homepage für Samurai-Kultur. Mit sehr
lesenswerten
Artikeln!
-
“Aikido Primer” – Eine Aikido-Einführung von Eric Sotnak.
Literatur
Eine Literatur-Liste Aikido (mehrheitlich die üblichen „Bilderbücher“)
findet sich unter den PDF. Die hier gelisteten
Bücher sind etwas abwegiger, aber dafür aufklärender [cf. „Nihonjinron“ EN,DE].
- Ruth Benedict (1887–1948, ):
-
Chrysantheme und Schwert.
Formen der japanischen Kultur,
am. Orig. The Chrysanthemum and the Sword. Patterns of Japanese Culture. NY 1946,
Frankfurt am Main : Suhrkamp Verlag ¹2006, dt. Erstausgabe. (edition suhrkamp 2014; 281 Seiten)
ISBN 978-3-518-12014-9.
Für seine Zeit ein Standardwerk, heute ein Klassiker der Kultur- und Sozial-Anthropologie.
Und schon 60 Jahre später die erste deutsche Übersetzung und Ausgabe.
Ein Essay bei JPRI
Chrysanthemum’s Strange Life: Ruth Benedict in Postwar Japan
beschreibt die Wirkungsgeschichte des Buches.
- Frank Böckelmann:
-
Japaner sehen Europäer.
S. 35–133 in id.:
Die Gelben, die Schwarzen, die Weißen.
Frankfurt am Main : Eichborn Verlag 1998. (456 Seiten)
ISBN 3-8218-4159-1, „Die Andere Bibliothek“ Bd. 159.
Einer der besten Essays über interkulturelle Begegnung, Wahrnehmung
und das Erleben von Fremdheit. Teilweise sehr reflektiert.
- Gerhard Bierwirth (*1943):
-
Bushidō.
Der Weg des Kriegers ist ambivalent. Ein Essay.
München : Iudicium Verlag 2005 (Iaponia Insula, Studien zu Kultur und Gesellschaft Japans, Bd. 15, 154 Seiten),
ISBN 3-89129-824-2.
- Florian Coulmas (*1949, ):
-
Die Kultur Japans.
Tradition und Moderne. 3.erg.u.akt.Aufl.
München : C.H.Beck Verlag ¹2003, ³2014 (C.H.Beck Paperback, Bd. 1639, 334 Seiten),
ISBN 978-3-406-67097-8.
- Donn F. Draeger (1922–1982, ):
-
The Martial Arts And Ways Of Japan.
• Vol.1 Classical Bujutsu, ¹1973, ³1997 (128 pages), ISBN 0-8348-0233-3.
• Vol.2 Classical Budo, ¹1973, ³1996 (112 pages), ISBN 0-8348-0234-1.
• Vol.3 Modern Bujutsu & Budo, ¹1974, ³1997 (192 pages), ISBN 0-8348-0351-8.
Weatherhill, New York.
- Ivan Morris (1925–1976, ):
-
Samurai oder Von der Würde des Scheiterns.
Tragische Helden in der Geschichte Japans,
am. Orig. The Nobility of Failure. Tragic Heroes in the History of Japan. Berkeley 1975,
Frankfurt am Main : Insel Verlag ¹1989, TB 1999. (insel taschenbuch 2515; 591 Seiten)
ISBN 3-458-34215-X.
- Wolfgang Schwentker (*1953, ):
-
Die Samurai.
München : Verlag C.H.Beck 2003. (123 Seiten)
ISBN 3-406-47988-x, Beck’sche Reihe „Wissen“ 2188.
Kein Bilderbuch der Waffen und Rüstungen, keine „Kampftechniken“,
sondern Politik-, Sozial- und Kulturgeschichte eines Kriegerstandes.
- Wolfgang Schwentker (*1953, ):
-
Geschichte Japans.
München : Verlag C.H.Beck 2022. (1050 Seiten)
ISBN 978-3-406-75159-2.
Neuestes deutschsprachiges Standardwerk zur Geschichte Japans.
- Peter Pantzer (*1942, ):
-
Was ist was: Samurai.
Nürnberg : Tessloff Verlag 2006. (48 Seiten)
ISBN 978-3-7886-0636-7, Reihe „Was ist was“ Band 94.
Fach-Japanisch kann jeder Japan-Fachmann. Meisterschaft macht fundiertes Wissen ohne Vereinfachung verständlich.
Eine ausführliche Besprechung
bei EMBJAPAN aus der umfassenden Liste der Japan-Bücher.
- Stephen Turnbull (*1948, ):
-
Samurai.
Der ultimative Karriereführer,
engl. Orig. Samurai. The Japanese Warrior’s (Unofficial) Manual. 2012,
Darmstadt : Primus Verlag 2013. (216 Seiten)
ISBN 978-3-86312-042-9.
Fiktiv 1615 von Umawatari Bogyu (vgl. jap. bugyō oder engl. “bogus”?) verfasste Samurai-Erziehungsliteratur Buke monogatari (wörtl. „Erzählungen über die Kriegerklasse“),
laut Auftrag des Shogun Tokugawa Hidetada im Stil der südlichen Barbaren gehalten, damit auch diese es lesen, Kriegertugenden und Schlachtenruhm erkennen und darob erzittern mögen.
- J. Gabriel Barbier-Mueller, Roger Diederen (Hg.):
-
Samurai. Pracht des japanischen Rittertums.
Die Sammlung Ann und Gabriel Barbier-Mueller, Dallas/USA.
München : Hirmer Verlag 2019. (Austellungskatalog Kunsthalle München, 1. Februar bis 30. Juni 2019, 360 Seiten)
EAN (ISBN-13) 978-3-7774-3258-8.
INHALT u.a.
- Morihiro Ogawa:
- Die Entwicklung der japanischen Rüstung, S. 22–27
- John Stevenson:
- Der Krieger in der japanischen Geschichte, S. 31–53
- Sachiko Hori:
- Die Rolle der Frau des Samuraistands, S. 55–61
- Stephen Turnbull:
- Rüstung aus Holz und Stein – Die Burgen der Samurai, S. 63–73
- John Anderson:
- Kawari kabuto – »Transformierte Helme«, S. 75–79
- Gregory Irvine:
- Japanische Waffen und Rüstungen nach 1600, S. 103–109
- Eric Meulien:
- Bushidô – Der Weg des Kriegers, S. 111–119
Der Katalog ist selbst ein Prachtstück. Hervorragende Abbildungen erlauben teils mehr Blick auf Details als die Ausstellung.
Die kurzen Artikel beschränken sich allerdings darauf, eng an Historie und Artefakten entlang zu erzählen. Analytische Tiefe und Einordnung
sind platzgemäß andernorts zu finden.
- Brian (Daizen) A. Victoria:
-
Zen, Nationalismus und Krieg.
Eine unheimliche Allianz,
engl. Orig. Zen At War 1997, dt. Ausgabe um zwei Kapitel erweitert,
Berlin : Theseus Verlag 1999. (400 Seiten)
EAN (ISBN-13) 978-3-89620-132-4.
Eines der ganz wenigen Bücher jenseits esoterischer
und historischer Verklärung des Zen-Themas.
- Oskar Weggel:
-
Die Asiaten.
Gesellschaftsordnungen, Wirtschaftssysteme, Denkformen,
Glaubensweisen, Alltagsleben, Verhaltensstile.
München : Beck 1989, dtv 1994. (362 Seiten)
ISBN 3-423-04629-5.
Trotz des pauschalen Titels und Dank vieler Details ein
Einblick in die sehr große Spannbreite und Tiefe der Fremdartigkeit.
- Reinhard Zöllner:
-
Geschichte Japans.
Von 1800 bis zur Gegenwart.
Paderborn : Verlag Ferdinand Schöningh 2006, UTB 2683. (457 Seiten)
ISBN 987-3-8252-2683-1.
Besonders der Zeitraum 1853–1952 [Ankunft der amerikanischen „Schwarzen Schiffe“ zur Öffnung Japans bis zum amerikanisch-japanischen Friedensvertrag nach dem Zweiten Weltkrieg; pp.140–399]
ist harter Geschichts-Stoff für Kampfkünstler. Hinter der Buch-Historie scheint auf, wie Samurai-Stand und -Geist am Wandel Japans mitwirkten, sich selbst abschafften, und als
Samurai-Romantik und Bushido-Ideologie neu erfanden. Was heute „geistige Grundlage“ des Budo sein soll,
ist weder was es historisch war, noch ist es unbeschadet in der Gegenwart angekommen. Es entstammt einem Bedürfnis nach erfundenen Traditionen, sekundiert durch westliche Interpreten, und hat(te) gesellschaftlich-politische Funktionen.
- Fukuzawa Yukichi (1835–1901, ):
-
Eine autobiographische Lebensschilderung.
Übersetzt und mit einer Einleitung versehen von Gerhard Linzbichler,
jap. Orig. Fukuō-Jiden. Tokyo 1899,
Tokyo : Keio-Gijuku-Universität 1971. (387 Seiten)
Aus dem Vorwort von Saku Sato,
Präsident der Keio-Gijuku-Universität, 1970:
Die Fukuzawa-Autobiographie, Fukuo-Jiden, zählt zu den besten
selbstbiographischen Werken Japans und kann mit anderen berühmten
Werken der Weltliteratur durchaus in eine Reihe gestellt werden. Der
Verfasser dieser Autobiographie, Fukuzawa Yukichi, war ein überragender
Aufklärer und ein ausgezeichneter Pädagoge. Die 1858 von ihm gegründete
Keio-Gijuku ist die älteste Privatuniversität Japans, die im Laufe ihrer
mehr als hundertjährigen Geschichte zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten
des öffentlichen Lebens hervorgebracht hat. Diese Autobiographie ist nicht
nur eine Schilderung des an Episoden so reichen Lebens ihres Verfassers,
sondern darüberhinaus auch ein lebendiger Augenzeugenbericht jener
Übergangszeit von der alten Tokugawa-Zeit in die neue Meiji-Ära, wo Japan
den Feudalismus abstreifte und eine moderne Gesellschaftsordnung
errichtete.
- Frederic De Garis, Atsuharu Sakai:
-
We Japanese.
Being Descriptions of Many of the Customs, Manners, Ceremonies, Festivals,
Arts and Crafts of the Japanese, Besides Numerous Other Subjects. With a few
exeptions each subject is complete on one page. Dedicated to all Past,
Present and Future Visitors to Japan. [Book I–III in one vol.].
Yokohama: Yamagata Press, [1934–1949, ²1950].
Ed. by Fujiya Hotel Ltd., Miyanoshita, Hakone, Japan.
Book II and III written by Atsuharu Sakai for H. S. Yamaguchi.
Nur noch antiquarisch zu bekommen. Farbiger Einband mit Goldprägung;
als japanisches Blockbuch gebunden und auf Dünndruckpapier bedruckt.
20 n.n. + 591 Seiten, 889 Illustrationen, 8° (Oktav), ca 21×15 cm (~A5).
“We Japanese”:
Book I was first printed in 1934, when it was written for H.S.K. Yamaguchi,
Managing Director of the Fujiya Hotel. Over many years, the hotel’s guests
had asked Mr. Yamaguchi questions about the various Japanese customs, festivals
and daily life – including history, art, religion and tradition. These
questions were compiled in book form so that guests might keep them handy for
reference and also to provide an ideal souvenir of their stay in Japan.
“We Japanese” Volumes I and II, which were well received by foreign
tourists who visited Japan in the prewar days, describes customs and popular
practices. Volume III is given more to the spiritual and mental phases of the
Japanese, as well as more historical aspects of the nation. This is a wonderful
and extensive reference book on all things Japanese.
- Nitobe Inazo (1862–1933, ):
-
Bushido, The Warrior’s Code.
(aka Bushido, The Soul of Japan. Original 1st printing Philadelphia 1899/1900) Compiled and Edited by Charles Lucas.
Santa Clarita, CA : Ohara Pub., Inc. ¹1968, 26th printing 1998 (Book #303, 112 pages).
ISBN 0-89750-031-8.
Death, Honor and Loyalty: the Bushido Ideal (G. Cameron Hurst III, 1941–2016)
In almost every way imaginable, Nitobe was the least qualified Japanese of his age to have been informing anyone of Japan’s history and culture. (…)
Indeed, Nitobe Bushidó: The Soul of Japan became not only an international bestseller, but served as the cornerstone for the construction of an edifice of ultranationalism that led Japan down the path to a war she could not win. (…)
No work of Nitobe’s has been more highly acclaimed than his 1899 “classic,” Bushidó, yet it is perhaps the most misleading of all his writings. (…)
Thus Nitobe’s contemporary, Basil Hall Chamberlain – who was virtually the only one with courage enough to challenge him at the time – was not incorrect when he referred to the excitement over Nitobe’s bushidó as the “invention of a new religion.”
- Noel Perrin (1927–2004, ):
-
Keine Feuerwaffen mehr.
Japans Weg zurück zum Schwert von 1543 bis 1879.
Frankfurt am Main : Athenäum Verlag 1982/89. (113 Seiten)
Engl. Orig. Giving Up the Gun. Japan’s Reversion to the Sword, 1543–1879. (1979)
Neue Zürcher Zeitung
Das historische Buch
Die Fabel vom Schwert
Eine etwas andere Geschichte der Feuerwaffen in Japan
Geschichte heisst Geschichten erzählen. Deshalb
ist es instruktiv, Geschichten in Abständen
wieder zu lesen. Die Perspektive des
Geschichtenerzählers tritt dann deutlicher zutage. Vor
beinahe zwanzig Jahren machte sich Noel Perrin
daran, die Geschichte der Verbreitung der
Feuerwaffen in Japan zu erzählen. 1979 erschien
sein Buch «Keine Feuerwaffen mehr», dem er
den Untertitel «Japans Rückkehr zum Schwert
1543–1879» gab. 1982 erschien eine deutsche
Übersetzung. In diesem Jahr wurde sie zum
zweitenmal verlegt.
Im Untertitel ist Perrins Geschichte
zusammengefasst. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts
brachten portugiesische Seefahrer zum erstenmal
Gewehre nach Japan. Ihre Zweckmässigkeit
wurde dort schnell erkannt. Waffenschmiede
bauten sie nach, und nach kurzer Zeit tauchten sie
in grosser Zahl auf den Schlachtfeldern auf. «Im
späten 16. Jahrhundert waren Gewehre in
Japan fast mit Sicherheit gebräuchlicher als in
jedem anderen Land der Welt.»
Dann aber nahm die Geschichte einen unerwarteten
Verlauf. Japan schloss sich von der Welt
ab. Die Japaner verloren die Lust an den
Schiessprügeln. Die Waffenindustrie geriet in Not. Mit
einem Wort, es geschah etwas, was eigentlich in
der Geschichte nicht vorgesehen ist, das Rad
des Fortschritts wurde zurückgedreht. Erst Mitte
des 19. Jahrhunderts, als amerikanische
Kanonenboote die Japaner dazu zwangen, wieder am
Weltgeschehen Anteil zu nehmen,
nahmen sie auch wieder das Gewehr zur Hand und
lernten recht schnell, es seinem Zweck
zuzuführen.
Um Japans zeitweilige Abkehr von den Feuerwaffen
zu erklären, spricht unser Autor von der
Ästhetisierung des Schwerts und seiner grossen
symbolischen Bedeutung in Japan; von der
Ablehnung alles Fremden; und davon, dass
Feuerwaffen das soziale Gleichgewicht der
Feudalordnung störten: «Dass ein Bauer mit einem
Gewehr ohne weiteres den besten Samurai
töten konnte, war für jedermann ein grosses
Ärgernis.» Ob Perrin dazu wohl auch die Bauern
befragt hat? Wir wissen es nicht, aber das ist
seine Geschichte: Die Japaner legten die
Feuerwaffen wieder ab, weil es sich mit dem
Schwert so viel schöner tötet und stirbt.
Eine schöne Geschichte, fürwahr. Aber wie wahr ist
sie? Man könnte dieselbe Geschichte auch
anders erzählen, zum Beispiel so:
Nach langen Bürgerkriegen gelang Anfang des 17.
Jahrhunderts die Reichseinung. Tokugawa
Ieyasu errichtete ein absolutistisches Regime, das
die nach ihm benannte Tokugawa-Dynastie
zweieinhalb Jahrhunderte aufrechterhielt. Die
strikte Monopolisierung des Handels und der
Herstellung von Feuerwaffen war ein wichtiges
Instrument der Machterhaltung. In dem gut
funktionierenden Polizeistaat, der Japan unter den
Tokugawa war, verfügte allein die
Militärregierung über Feuerwaffen. Ihre
Verbreitung verringerte sie im eigenen Interesse. Auch
die eigenen Arsenale konnten reduziert werden,
denn die Treue der in die Provinz gesandten
Vasallen sicherte sich die Zentralregierung
durch Geiselnahme ihrer Familien in der Hauptstadt.
Erst als Japan von aussen mit Feuerwaffen
bedroht wurde, konnte dieses System nicht mehr
funktionieren.
Etwas prosaischer ist diese Variante der
Geschichte als die von Perrin erzählte. Bleibt die
Frage, was ihn dazu bewog, sie so zu erzählen, wie
er es tat. Die Antwort ist – Sehnsucht und
Überdruss. Wie verlockend nimmt sich der
Entschluss zur Aufgabe von Vernichtungsmitteln aus
ästhetischen Gründen in einer Welt aus, die im
Zeichen des Gleichgewichts des Schreckens
steht! Könnten Menschen nicht auf Atomwaffen
verzichten? Zudem, Perrin gehört zu der durch
den Vietnamkrieg traumatisierten Generation
amerikanischer Akademiker. Wäre es nicht
wunderbar, wenn wir vom Napalm zum Bowie-Messer
zurückkehren könnten?!
Perrins Geschichte der Feuerwaffen in Japan ist
eine Fabel, ein Lehrstück, wenn man es
freundlich sagen will. Sie reflektiert die
historische Wahrheit, die in der Post-Vietnam-Epoche
des kalten Krieges vielen attraktiv erschien.
Florian Coulmas (*1949, )
Weitere Abwege
-
Gisela Döhler –
Eine künstlerische Darstellung des Aikido. Selten, wie ich meine.
-
Stefan Stenudd –
Homepage eines schwedischen Aikido-Meisters mit umfangreichem Material. Bemerkens- und lesenswert: sein Buch „Aikido – die friedliche Kampfkunst“ auf deutsch im PDFormat (ca 3,8 MB; 172 Seiten).
-
Truefork: The Dragon Preservation Society –
Europäische Ursprünge des Aikido ???
„Vollständiges Ring-Buch“ von Johann Georg Paschen (1659),
„Klare Onderrichtinge der Voortreffelijcke Worstel-Konst“ von Nicolaes Petter (1674).
Eigene Dokumente im PDFormat
Im Laufe der Zeit sind einige „Werke“ entstanden, und es gibt
keinen Grund, sie nicht zur Verfügung zu stellen. Die
ZIP-Archive – zum leichteren Download – enthalten die je folgende Datei im
“Portable Document Format”.
-
akd-Flow.zip|.pdf (Text, ca 40 KB, A5)
Was ist dieses mysteriöse „Fließen“, von dem im Aikido ständig die
Rede ist? Der esoterische Rest hinter einfach fließenden Bewegungen verträgt
noch etwas Abklärung. Dafür die „Elemente des flow-Erlebnisses“ (),
ein Konzept von Mihály Csíkszentmihályi (“Chicks sent me high”; ), u.a. aus der Motivations-Psychologie. Der Text ist
schlicht eine Abschrift der wichtigsten Passagen. Da Aikido nicht erwähnt wird, den
Transfer bitte selbst leisten.
Das flow-Konzept ist vielleicht auch deshalb interessant,
weil es – ohne mit Blick auf Aikido entworfen zu sein – eine
gänzlich unmetaphysische Außensicht liefert:
auf (mögliches) Erleben, auf Elemente und Abläufe in Kampfkünsten allgemein.
Der innere Diskurs des Aikido, sofern man überhaupt zu Worten greift, ist
in Begrifflichkeit und Aussagen weithin unklar und
wenig analytisch. Durch die Passung mit dem flow wird Aikido dann aber
angenehm irdisch-weltlich, und man muß nicht das schleichend-nagende
Gefühl haben, es fehle noch eine irgendwie schwer fassbare Erleuchtung
oder Energie. An den Bedingungen des flow kann man immerhin arbeiten,
während das ungewisse Warten auf ein unbestimmtes „Innewerden“
eher devot anmutet. – stus
-
AikidoA4.zip|.pdf (Aushang/Text, ca 38 KB)
Ein Teil des Textes der Aikido-Seite auf eine A4-Seite zusammengepresst und
anders gestaltet, als Aushang gedacht. „Werbung.“
-
AikidoMU.zip|.pdf (Aushang/Bild, ca 64 KB)
Wer liest schon? Noch ein Aushang, nur mit dem allernötigsten Text,
dafür mit Bild.
-
akd-Card.zip|.pdf (Kärtchen, ca 45 KB)
Vier Seiten mit je zehn „Dojo-Visitenkarten“ mit Trainingsort
und -zeiten für die Brieftasche. Einmal mit und einmal ohne Hilfslinien
– selbst ausschneiden, oder auf vorgeschnittene Bogen drucken
(Format A4 mit 10 × 89 mm × 51 mm und 10 × 85 mm × 54 mm;
theoretisch, denn irgendwas von TeX über PDF zum Printer vermurkst
bei mir die Maße, die ohne Konversion richtig sind).
-
akd-BLst.zip|.pdf (Buchliste, ca 48 KB)
Eine unvollständige, unkommentierte und unsortierte Liste mit
Büchern zum Thema Aikido &c. Aber immerhin.
-
akd-TTab.zip|.pdf (Tabelle leer, ca 15 KB)
Eine Tabelle der Aikido-Techniken und Angriffe in allen (unmöglichen)
Kombinationen auf einer Seite. Sie war dazu gedacht, schnell einen
Trainingsplan zu entwerfen oder Lehrgangstechniken leichter aufzuzeichnen
und zu erinnern. Vielleicht kann ja doch jemand etwas damit anfangen.
-
akd-Shim.zip|.pdf (Tabelle Shimizu, ca 17 KB)
Eine ungeplante spätere Anwendung: Seitenzahlen aus dem Buch “The
Heavenly Road” von Shimizu Kenji machen sie zu einer Finde- und
Überblicks-Tabelle vieler Tendo-Ryu-Techniken.
copyleft &c
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