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Philipp Franz v. Siebold

Unter den Gelehrten Europas gilt Siebold als wissenschaftlicher Entdecker Japans, und dieser Ruf ist wohlbegründet. Sein Name ist unsterblich durch seine große Tat, daß er das Edelste unseres Landes und Volkes erkannte und die Kunde davon den Nationen vermittelt hat.

Inschrift eines Gedenksteins in Nagasaki; 1879
Ômori Ichû (1844–1908) Historian of industrial arts. Born in Hitachi Province (Ibaraki Prefecture), he was eldest son of Ômori Dôken, a retainer of Matsukawa Clan. Served in the Home Ministry and was sent by the government to an exhibition in Philadelphia (1875). He was subsequently a judge at many exhibitions. Attached to various prefectural offices, he contributed much to the development of industrial arts in many parts of Japan. A versatile scholar, he wrote many books not only on industrial arts but other subjects including natural history. Also wrote a few plays. He was responsible for the epitaph of the memorial for Philipp Franz Siebold, german physician, in Nagasaki.

Japan Biographical Encyclopedia

Inhalt

  1. Biographische Miszellaneen
    1. Porträt
    2. Zu einigen Objekten
    3. Die sog. „Siebold-Affäre“
    4. Siebolds Adel
    5. Akademische Grade und Auszeichnungen
    6. Inschrift am Ehrengrab
  2. Genealogische Daten zur Familie Philipp Franz v. Siebolds.
  3. Bücher & Schriften
    1. De historia naturalis in Japonia statu …
    2. Nippon. Archiv zur Beschreibung von Japan …
      [ausführliches Inhaltsverzeichnis und Auszüge]
  4. Literatur & Links

Biographische Miszellaneen

Erster Japanaufenthalt: 11. August 1823 bis 2. Januar 1830

Zweiter Japanaufenthalt: 4. August 1859 bis Ende April 1862

Porträt

v.Siebold; Kreidezeichnung von Joseph Schmeller, Weimar am 16. Mai 1835 v.Siebold; Kreidezeichnung von Joseph Schmeller, Weimar am 16. Mai 1835 [ws:416f.]

[aus jue: 380f., dort Text zu Abb. 341]

Philipp Franz von Siebold wurde am 17. Februar 1796 in Würzburg geboren. Im Alter von 24 Jahren legte er sein medizinisches Examen an der Universität Würzburg ab und wurde zwei Jahre später Generalinspektor des Sanitätswesens der VOC. Als Arzt wurde er von der VOC nach Japan geschickt und erreichte am 6. 7. 1823 Nagasaki über Java und Batavia. Schon im folgenden Jahr eröffnete er in Narutaki eine Privatschule, in der er Patienten behandelte und westliche Medizin lehrte. Unter seinen Schülern waren so bekannte Gelehrte Holländischer Wissenschaften wie die Ärzte Takano Chôei, Koseki San’ei (1787–1839) und Kô Ryôsai (1799–1846). 1826 durfte er den neu ernannten Opperhoofd, Johan Willem de Sturler, auf seiner Hofreise nach Edo begleiten. Auf dieser Reise fuhren unter anderem auch der Schüler Siebolds, Ninomiya Keisaku (1804–1862), und der Siebolds Japanstudien illustrierende Maler aus Nagasaki, Kawahara Keiga, mit. Im Jahre 1827 gebar seine japanische Frau Taki ein Mädchen, Ine. Ein Jahr später war er in die sog. Siebold-Affäre verwickelt und wurde 1829 des Landes verwiesen. Zurück in Holland ließ sich Siebold in Leiden nieder, wo er sich den in Japan gesammelten Objekten aus den verschiedensten Gebieten widmete, sie analysierte und publizierte. Seine repräsentativsten Werke sind Nippon, Flora Japonica und Fauna Japonica. Als 1858 nach der »Öffnung Japans« ein neuer japanisch-holländischer Handelsvertrag zustande kam, wurde Siebolds Verbannung von Japan aufgehoben. Im folgenden Jahr reiste er mit seinem zwölfjährigen Sohn Alexander nach Japan. 1863 kehrte er nach Europa zurück und starb 1866 in München.

Siebold bestellte bei seinem ersten Japanaufenthalt mehrere kleine Schachteln, in der Form japanischer Puderschachteln ähnlich, mit Porträts seiner Familienmitglieder in Perlmutt. Es gilt als sicher, daß dieses Porträt Siebold selbst darstellt. In der Sammlung in Leiden gibt es ein Pedant zu diesem Stück mit einem Porträt seiner Tochter Ine. Im Städtischen Museum Nagasaki gibt es eine ähnliche Schachtel mit seiner Frau Taki auf dem Deckel, und seiner Tochter auf der Deckelinnenseite.

Zu einigen Objekten

[aus jue: 381f., dort Text zu Abb. 342–348]

Die in Japan erhaltenen Hinterlassenschaften Siebolds belaufen sich auf 19 Objekte, die in den Familien der Enkel von Siebold, Kusumoto und Yoneyama, überliefert wurden.

Tabatière mit den Portäts seiner Frau und seiner Tochter Ine
Japan, ca. 1829, Schwarzlack auf Holzkern, Perlmutt, H 2,4 cm; D 10,5 cm.
Auf der schwarzlackierten Oberseite des Deckels ist das Porträt der Ehefrau Taki, auf der Unterseite das der Tochter Ine mit Permuttstücken auf farbig bemaltem Untergrund eingelegt. Das Porträt seiner Frau ist mit fein geschnittenen Perlmuttstückchen umrahmt, die Innenseite des Deckelrandes mit Kupferpartikeln bestreut und der Rand des Deckels mit einer Linie aus Goldstreulack geschmückt. Auf den Gewändern der Porträtierten sind die Wappen Siebolds zu erkennen. Siebold beauftragte einen Handwerker in Nagasaki vor seiner Abfahrt 1829 mit der Anfertigung dieser Dose und brachte sie bei seiner zweiten Reise nach Japan 1859 wieder mit zurück.
Vier Briefe an seine Tochter Ine
Japan, 1860–1862. 1.) datiert 15. 7. 1860: 13,4 × 21,1 cm. 2.) datiert 4. 2. 1862: 13,4 × 21,1 cm. 3.) »Sonntag«: 13,4 × 21,7 cm. 4.) ohne Datum: 16,8 × 21,2 cm.
Siebold schrieb diesen (1) Brief am 15. 7. 1860 an seine Tochter Ine auf hellblauem Millimeterpapier. Der Text lautet: »Liebe Oine, Um Ihnen einen Gefallen zu tun, werde ich heute nachmittag um 5 Uhr bei Ihnen vorbeischauen, um einige wichtige Patienten zu sehen, aber bereiten Sie bitte keine Mahlzeiten zu. Ich werde vorher hier essen, und Alex darf nichts essen. Sonntag, 15. 7. 1860. Mit einem morgendlichen Gruß, Ihr alter kranker Vater, von Siebold.«
Vier medizinische Rezepte
Japan, 1859–1862. 1.) 16,4 × 10,2 cm. 2.) 17 × 20,9 cm. 3.) 13,1 × 10,3 cm. 4.) 21,1 × 13,5 cm.
Siebold schrieb die Rezepte auf Holländisch mit Bleistift auf Zeichenpapier. Die Rezepte zeigen, daß Siebold tatsächlich die klinische Medizin des Westens in Japan einführte und als praktischer Arzt tätig war.

Die sog. „Siebold-Affäre“

[aus jue: 370f., dort Katalog/Vorw. zu Kap. 10]

Über Siebolds großen Bekanntenkreis weiß man genau bescheid: Zu seinen direkten Schülern gehörten insgesamt 53 Personen, darunter Takano Chôhei, der hervorragend holländisch sprach und ihm die Informationen zukommen ließ, die Siebold später in seinem Nippon wiedergab. Siebold verkehrte mit 25 japanischen Gelehrten, darunter Mamiya Rinzô, aber auch mit sechs Feudalherren. Nicht zu vergessen ist Kawahara Keiga, den er beschäftigte, weil er der einzige japanische Maler war, der Dejima betreten durfte.

Keiga arbeitete allerdings nicht nur für Siebold, sondern auch für Johan Frederik van Overmeer Fisscher, 1819 bis 1829 Leiter des Lagerhauses der VOC auf Dejima, der ebenfalls eine Sammlung von Japonalia nach Holland brachte und darüber ein illustriertes Buch schrieb.

Als Siebold seinen Dienst auf Dejima quittieren und mit seiner umfangreichen Materialsammlung nach Hause fahren wollte, kam es zur sog. Siebold-Affäre. Die Cornelius Houtman, die Siebolds Gepäck geladen hatte, geriet am 10. August 1828 in einen Taifun und mußte wieder an Land festmachen. Die Kontrolleure der Fracht fanden Dinge, deren Ausfuhr streng verboten war. Es kam zur Bestrafung von 50 Personen, mit denen Siebold verkehrt hatte, und als bekannt wurde, daß er von dem Hofastronomen des Shôgun, Takahashi Sakuzaemon (1785–1829), eine japanische Landkarte erhalten hatte, reagierte die breite Öffentlichkeit ebenso erregt wie der Dichter und Gelehrte Nakajima Hirowatari (1792–1864), der den Orkan mit jenem »Kamikaze« genannten Taifun verglich, der vormals im 13. Jh. die Flotte des mongolischen Eroberers Khûbilai vor der Küste Kyûshûs zerstört hatte.

Unter den in Siebolds Haus konfiszierten Dingen befand sich ein Band von Kaempfers De Beschryving van Japan, das von den VOC-Angestellten auf Dejima als Reisebaedeker schon im 18. Jh. eifrig gelesen worden war. 40 bis 50 Jahre nach Erscheinen der englischen Ausgabe (1727) befanden sich nicht wenige Exemplare davon auch in japanischen Händen. Einer der ersten Besitzer des Buchs war der Dolmetscher Yoshio Kôzaemon (1724–1800), der ein Exemplar der zweiten holländischen Auflage von 1782 besaß, das in die Bibliothek des Lehnsherrn Matsura Seizan kam.

[…]

Der Schüler Siebolds, Kozeki San’ei (1787 bis 1839), bemühte sich um 1831 um die Übersetzung der holländischen Kaempfer-Ausgabe und traf sich mit Watanabe Kazan und Takano Chôhei zur Lektüre und Kommentierung des Buches. Als sie 1838 das strikte Landeverbot für ausländische Schiffe kritisierten, wurden zuerst Watanabe Kazan, dann Takano Chôhei eingekerkert, und Kozeki San’ei beging Selbstmord. Kazan brachte sich zwei Jahre später im Hausarrest ums Leben. Chôhei, der 1845 ausbrechen konnte, tauchte fünf Jahre lang unter bis er wieder gefaßt wurde und schließlich doch noch während der Verhaftung Selbstmord beging. Erstaunlicherweise aber hatte auch die Tokugawa-Regierung die Bedeutung von Kaempfers Werk erkannt. Sie ließ 1844 bis 1845 eine vollständige Übersetzung anfertigen, deren heute verschollenes Manuskript in der Bibliothek des Bakufu geheimgehalten wurde.

Im Jahr 1859 kam Siebold ein zweites Mal nach Japan und traf seine japanische Tochter Ine wieder, die sich inzwischen als erste weibliche Ärztin Japans einen Namen gemacht hatte. Auf Empfehlung seiner Schüler wurde Siebold 1861 Berater des letzten Tokugawa-Shôgun in auswärtigen Angelegenheiten, sieben Jahre vor der Einrichtung einer holländischen Botschaft in Tôkyô im Gründungsjahr der Meji-Restauration von 1868.

Siebolds Adel

Carl Caspar Siebold (1736–1807), Grossvater von Philipp Franz, fstl. Würzburgischer Hofrat, Prof. der Anatomie und Oberwundarzt des Julius-Spitals, wurde am 1. Oktober 1801 von Kaiser Franz II. in den erblichen Reichsadelsstand erhoben. Schon der Vater von Carl Caspar war Feldscher in einem kurbayerischen Regiment. Die Familie läßt sich bis in die Zeit des 30-jährigen Krieges als Bedienstete der Landgrafen von Hessen-Darmstadt zurückverfolgen.

Philipp Franz Balthasar (1796–1866), Dr.med., Dr.phil.h.c., Kgl. Niederländ. Oberstabsarzt, Oberst, später Generalmajor im Generalstab des Niederländ.-Ind. Heeres, wurde am 30. März 1816 im Königreich Bayern in der Adelsklasse immatrikuliert und (aufgrund des Reichsadels) am 17. November 1842 mit dem Prädikat Jonkheer in den niederländischen Adel aufgenommen. Philipp Franz’ ältester Sohn Alexander (1846–1911) wurde am 5. November 1870 von Kaiser Franz Joseph in den österreichischen Freiherrenstand erhoben. Dessen Sohn Alexander Freiherr v. Siebold fällt als letztes männliches Mitglied der Linie am 27. April 1918 bei Dranoutre in Flandern.

Sein zweiter Sohn Heinrich (1852–1908) wurde am 11. April 1889 von Kaiser Franz Joseph in den österreichischen Freiherrenstand erhoben. Das am längsten überlebende Kind von Philipp Franz ist seine Tochter Helene, die am 4. Juli 1927 in Esslingen am Neckar nachkommenlos verstirbt. Nachkommen bis in die Gegenwart hat seine Tochter Mathilde (1850–1906).

Akademische Grade und Auszeichnungen

1820
  • Dr. med. (Würzburg)
1822
  • korr. Mitglied der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft zu Frankfurt am Main
  • Mitglied der Kaiserlich Leopoldinisch-Carolinischen Akademie der Naturforscher (Beiname: Casserius)
  • korr. Mitglied der Wetterauischen Gesellschaft für die gesamte Naturkunde zu Hanau
1823
  • korr. Mitglied der Bataviaasch Genootschap van Kunsten en Wetenschappen zu Batavia
1827
  • korr. Mitglied der Royal Society zu London
1831
  • Ritter des Civil-Verdienstordens vom Niederländischen Löwen (Niederlande)
  • Kreuz von Hasselt („het Metalen Kruis“) (Niederlande)
  • Mitglied der Maatschappij der Nederlandsche Letterkunde zu Leiden
1832
  • Mitglied der Société Asiatique zu Paris
  • Ritter des Verdienstordens der Bayerischen Krone (Bayern)
1833
  • Dr. phil. h.c. (Würzburg)
1834
  • Mitglied der Hollandsche Maatschappij der Wetenschappen zu Haarlem
  • Mitglied der Kaiserlichen Gesellschaft der Naturforscher zu Moskau
  • Ritter des St. Wladimir-Ordens IV. Klasse (Rußland)
  • Ehrenmitglied der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin
1835
  • korr. Mitglied der k.k. Landwirtschafts-Gesellschaft zu Wien
1838
  • korr. Mitglied der Gesellschaft der Ärzte und Naturforscher in der Moldau zu Jassy
1839
  • auswärtiges Mitglied der k.k. Gartenbau-Gesellschaft zu Wien
1840
  • Ehrenmitglied der Zoologisch Genootschap „Natura artis Magistra“ zu Amsterdam
  • Ehrenmitglied des Historischen Vereins von Unterfranken und Aschaffenburg zu Würzburg
  • Mitglied der Royal Horticultural Society zu London
  • korr. Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften zu München
1841
  • Ritter des Roten Adler-Ordens III. Klasse (Preußen)
1842
  • Ehrenmitglied der Genootschap voor Landbouw en Kruidkunde zu Utrecht
  • Aufnahme in den niederländischen Adel (aufgrund des Reichsadels von 1801) mit dem Prädikat „Jonkheer“
  • korr. Mitglied der Naturforschenden Gesellschaft zu Basel
1843
  • Ritter der Ehrenlegion (Frankreich)
  • auswärtiges Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften zu München
1844
  • Ehrenmitglied der Société Royale d’Horticulture zu Paris
  • Ehrenmitglied der Société Royale d’Horticulture zu Antwerpen
  • Dienstauszeichnung für 20jährige Dienstzeit als Offizier (Niederlande)
1845
  • Ehrenmitglied der Société Royale de Zoologie zu Antwerpen
  • Mitglied der Académie Royale de Médicine zu Brüssel
  • Goldene Medaille der k.k. Gartenbau-Gesellschaft zu Wien
1846
  • korr. Mitglied der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft zu Halle und Leipzig
  • Ehrenmitglied der Genootschap voor Tuin- en Landbouw zu Dordrecht
  • Ehrenmitglied der Académie Royale d’Archéologie de Belgique zu Antwerpen
1847
  • Ritter des Nordstern-Ordens (Schweden)
  • Dienstauszeichnung für 25jährige Dienstzeit als Offizier (Niederlande)
1848
  • Dr. phil. h.c. (Prag)
1850
  • Ehrenmitglied des Vereins für Naturkunde zu München
1851
  • Ehrenmitglied der Société naturelle dans le Grand-Duché de Luxembourg
1852
  • Kommandeur des Ordens der Eichenkrone (Luxemburg/Niederlande)
  • St. Annen-Orden II. Klasse mit Brillanten (Rußland)
1853
  • korr. Mitglied der Natuurkunde Vereeniging in Nederlandsch Indie zu Batavia
  • Mitglied der Kaiserlichen Freien Ökonomischen Gesellschaft zu St. Petersburg
  • Ritter des St. Wladimir-Ordens III. Klasse (Rußland)
  • Kommandeur des Danebrog-Ordens (Dänemark)
  • Ritter des Roten Adler-Ordens II. Klasse ohne Eichenlaub (Preußen)
  • Ritter des Franz-Joseph-Ordens (Österreich)
1854
  • korr. Mitglied der Russischen Geographischen Gesellschaft zu St. Petersburg
  • Mitglied der Niederrheinischen Gesellschaft für Natur- und Heilkunde zu Bonn
1855
  • Ehrenmitglied der Maatschappij tot aanmoediging van der tuinbouw zu Leiden (1859 Ehrenpräsident)
  • Ritter des Ordens der Württembergischen Krone (Württemberg)
1857
  • Dienstauszeichnung für 35jährige Dienstzeit als Offizier (Niederlande)
1859
  • Ehrenmitglied der Kruidkundig Genootschap zu Antwerpen
  • Kommandeur des Leopold-Ordens (Belgien)
  • Ehrenmitglied der Indisch Genootschap zu Den Haag
1860
  • Ehrenmitglied der Société d’Ethnographie orientale et américaine zu Paris
1861
  • Ehrensäbel (Japan)
1864
  • Mitglied des Naturhistorischen Vereins zu Schweinfurt
  • Mitglied der Russischen Gartenbau-Gesellschaft zu St. Petersburg
  • Ehrenmitglied der Société impériale zoologique d’acclimation zu Paris
  • korr. Mitglied der Société Linnéenne de Maine et Loire zu Angers
  • Ehrenmitglied des Fränkischen Gartenbau-Vereins zu Würzburg
1865
  • Ehrenmitglied der Royal Horticultural Society zu South Kensington
  • Mitglied der Schweizer-Hortikultur-Gesellschaft zu Bern
  • Offizier der Ehrenlegion (Frankreich)
  • Mitglied des Württembergischen Blumen- und Gartenbau-Vereins zu Stuttgart
  • Mitglied der Société Royale d’Agriculture et de Botanique zu Gent
  • Mitglied der Société Royale de Botanique de Belgique zu Brüssel
  • Mitglied der Société Royale Linnéenne zu Brüssel
  • Zahlreiche Preismedaillen

Inschrift am Ehrengrab

Alter Südlicher Friedhof (Sektion 33, Reihe 13, Nr. 5), München.

Philipp Franz von Siebold
Oberst im kgl. Niederl. Indisch.
Generalstab – Erforscher Japans
Comthur und Ritter hoher Orden
geb. zu Würzburg 17. Februar 1796
gest. zu München 18. Oktober 1866
Helene Ida Caroline von Siebold
geborene Freiin von Gagern
geb. auf Rehdorf 14. September 1820
gest. zu Wiesbaden 1. März 1877

Bücher & Schriften

De historia naturalis in Japonia statu …

De historia naturalis in Japonia statu, nec non de augmento emolumentisque in decursu perscrutationum exspectandis dissertatio, cui accedunt spicilegia faunae japonicae. [Datiert: 11. November 1823. Auf dem Titelblatt fälschlich: G. T. de Siebold.] Batavia 1824. 16 S., 8°.

Neudruck: Würzburg: C. Ph. Bonitas 1826. 20 S., 8°.

Wieder in: Isis oder Encyclopädische Zeitung, hrsg. von Lorenz Oken, 20. Band, 1827, Sp. 135–143.

Nippon. Archiv zur Beschreibung von Japan …

Nippon. Archiv zur Beschreibung von Japan und dessen Neben- und Schutzländern: Jezo mit den südlichen Kurilen, Krafto, Kooraï und den Liukiu-Inseln, nach japanischen und europäischen Schriften und eigenen Beobachtungen bearbeitet. Ausgegeben unter dem Schutze Seiner Majestät des Königs der Niederlande. Leiden: beim Verfasser; Amsterdam: J. Muller; Leiden: C. C. van der Hoek 1832 [–1858]. 7 Teile mit vielen Abbildungen, Karten und Tabellen, 2°. Druck: Leiden: J. G. La Lau.

Niederländische Übersetzung der 1. Lieferung: Nippon. Archief voor de beschrijving van Japan en deszelfs toegevoegde en cijnsbare landen: Jezo met de zuidelijke Kurilen, Krafto, Kooraï en de Liukiu-eilanden, volgens Japansche en Europische geschriften en eigene waarneming bewerkt door Ph. Fr. v. Siebold, uitgeven onder bescherming van den Koning. Leiden: beim Verfasser; Amsterdam: J. Muller; Leiden: C. C. van der Hoek 1832. IV, 32, 9, 15, 9 S., 15 Tafeln, 2°. Druck: Leiden: J. G. La Lau.

Französische Übersetzung von Teilen von A. de Montry und E. Fraissinet: Voyage au Japon, exécuté pendant les années 1823 à 1830, ou description physique, géographique et historique de l’empire japonais, de Jezo, des îles Kuriles méridionales, de Krafto, de la Corée, des îles Liukiu, etc. 5 Bände, 8°; Atlas, 2°. Paris: A. Bertrand 1838–1840.

Russische Übersetzung von Abschnitten: [Beschreibung der Gebräuche und Zeremonien bei der Hofreise nach Edo.] In: Syn’ Otecestva [Sohn des Vaterlandes], 1840, Tl. 1, Buch 2, S. 376–428. [Aus dem Tagebuch der Hofreise nach Edo.] In: Šurnal dlja ct. vospit. vojenno-ucebn. zaved [Journal für die Lektüre an Kriegsschulen], 1840, Tl. 25, Nr. 97, S. 13–73.

2., veränderte und ergänzte Auflage: Nippon. Archiv zur Beschreibung von Japan und dessen Neben- und Schutzländern Jezo mit den südlichen Kurilen, Sachalin, Korea und den Liukiu-Inseln. Hrsg. von seinen Söhnen. 2 Bände. Würzburg u. Leipzig: Leo Woerl 1897, 4°. 1. Band: XXXVI, 421 S., 53 Abbildungen u. 1 Karte. 2. Band: VIII, 342 S., 47 Abbildungen.

SieboldNippon.pdf [ca. 933 KB, A5, 285 Seiten] Zehn in sich vollständige Text-Auszüge aus „Nippon“ (²1897). Die folgenden Einzel-Kapitel brauchen zur Anzeige einen xml/css3-name­space-fähigen Browser.
  •   Einleitung zur Reise nach Jedo …
  •   Reise von Nagasaki bis Kokura
  •   … von Kokura nach Simonoseki …
  •   … von Simonoseki nach Muro …
  •   … von Muro nach Ôsaka
  •   Aufenthalt zu Jedo (1826)
  •   Beschreibung der Faktoreien …
  •   Vom Schiefstehen der Augen …
  •   Von den Waffen, …
  •   … zur japanischen Rechtspflege
Alternativ eine [› Trans­formation] in das TeX-Format, falls die Konfigura­tionen des Browsers dies zulassen (Javascript, IE:ActiveX).

3., ergänzte und erläuterte Auflage (Zentenarausgabe): Nippon. Archiv zur Beschreibung von Japan. Vollständiger Neudruck der Urausgabe. Zur Erinnerung an Philipp Franz von Siebolds erstes Wirken in Japan 1823–1830. In zwei Text- und zwei Tafelbänden. Dazu ein neuer Ergänzungs- und Indexband von Dr. F. M. Trautz. Hrsg. vom Japaninstitut Berlin. Berlin, Wien, Zürich: E. Wasmuth AG. 1930–1931. 2°. Textband I (735 S.), Textband II (705 S.), Tafelband I u. II, Ergänzungs- u. Indexband (470 S., 28 Tafeln, 1 Karte). [300 Exemplare]

Auswahl: Nippon, Archiv zur Beschreibung von Japan. Auswahl und Nachwort von Ralph-Rainer Wuthenow. Tôkyô: Japanisch-Deutsche Gesellschaft e. V. 1965. 259 S., 8°. [S. 1–246 Texte nach der 2. Aufl., 247–259 Nachwort]. Japanische Übersetzung des Abschnitts „Hofreise nach Edo 1826“ von Shûzô Kure (nach 2. Aufl.). 1928 [Privatdruck].

Fotomechanischer Neudruck einzelner Kapitel: Anbau und Bereitung des Thees auf Japan. (= Nippon, 1930, S. 935–951). Tôkyô 1935. [300 Exemplare]. Beiträge zur Geschichte von Japan. (= Nippon, 1930, S. 541–690). Tôkyô 1937.

Literatur & Links

Hans Körner:
Die Würzburger Siebold. [ws]
Eine Gelehrtenfamilie des 18. und 19. Jahrhunderts. — in: Siebold. Beiträge zur Familiengeschichte, VI. Kapitel (Bearb. im Auftrag von Friedrich-Karl v. Siebold) — in: Deutsches Familienarchiv. Ein genealogisches Sammelwerk Bd. 34/35, Neustadt an der Aisch 1967, S. 481ff.
Joseph Schmeller (1796–1841):
[Kreidezeichnung] [© Bild-Datei]
— in: [ws] zwischen S. 416 und 417. Beschreibung: „Philipp Franz v. Siebold. Kreidezeichnung von Joseph Schmeller (1796–1841), Weimar am 16.5.1835. Nationale Forschungs- und Gedenkstätten der deutschen klassischen Literatur in Weimar, Goethe und Schiller-Museum. [heute Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen] Das Klischee stellte der Max Hueber Verlag München zur Verfügung.“
Peter Noever (Hg.):
Das alte Japan. [aj]
Spuren und Objekte der Siebold-Reisen; [anläßlich der Ausstellung ›Japan Yesterday · Spuren und Objekte der Siebold-Reisen‹ im MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst, Wien (11. Juni bis 7. September 1997)] München : Prestel, 1997.
Doris Croissant, Lothar Ledderose (Hg.):
Japan und Europa 1543–1929. [jue]
[eine Ausstellung der »43. Berliner Festwochen« im Martin-Gropius-Bau Berlin (12. September bis 12. Dezember 1993)] Berlin : Argon, 1993.


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